Auch in diesem Sommer hat es sich der RPRC nicht nehmen lassen, trotz schwieriger Bedingungen eine Wanderfahrt zu organisieren. Lange haben wir darauf hingearbeitet, nach Italien fahren zu können, viele Hürden gemeistert, bis dann der Traum vom Süden Europas durch schlicht nicht zu bewerkstelligende Logistik endgültig platzte. Darüber hinaus wollten wir die gegebene Ansteckungsgefahr geringhalten und haben mit verhältnismäßig wenig Vorlaufzeit eine Wanderfahrt auf der Elbe angetreten. Auch wenn diese „nur“ in Deutschland stattfand, war sie ein würdiger Ersatz für die ursprünglich geplante zehntägige Po-Tour. Am 27. Juli wurden Boote verladen und Gepäck in den beiden großen Autos verräumt, die sich als großer Vorteil in Sachen Stauraum erwiesen. Am nächsten Morgen durften wir mit 16 Teilnehmern im Alter von 12 bis 24 endlich in Richtung Laubegast aufbrechen, von wo aus wir dann nach einer letzten Erholungsnacht beim Laubegaster Ruderverein in Richtung Dresdener Innenstadt losruderten.
Unterwegs waren wir in je zwei gesteuerten Vierern und Zweiern, die wir aus Rendsburg selbst mitgebracht hatten. Überraschenderweise war die erste Etappe mit 16 Kilometern so kurz geraten, dass wir am Mittag unser Lager bei der Kanuabteilung des ESV Dresden aufschlagen konnten und den angebrochenen Tag für einen Ausflug in die Stadt nutzten.
Immer noch gut bei Kräften ging es am Donnerstag weiter in Richtung Riesa, diesmal auf knapp 45 km elbabwärts eine deutlich längere Strecke, die den ersten von uns auch nach der Ankunft deutlich zusetzte. Doch immerhin hat uns der leichte Strom des Flusses ein wenig Unterstützung geboten und wir kamen gut voran, vor allem nachdem wir das Dresdener Stadtgebiet hinter uns gelassen hatten und uns kaum noch motorisierter Verkehr begegnete. Die vielen Schlösser, Burgen und Weinberge jenseits des Ufers waren auch eine willkommene Abwechslung zu der doch eher eintönigen Eiderlandschaft. Am Abend durften wir auf der Wiese des Riesaer Wassersportvereins unsere Zelte aufbauen und uns für den nächsten Tag stärken.
Nach ein wenig Hin & Her in den Bootsbesetzungen meisterten wir die folgende Etappe mit etwas weniger müden Gemütern. Doch die längere Strecke (fast 50 km) und ein wolkenloser Himmel bei 30° C hinterließen auch an diesem Tag bei so manchem ihre Spuren. Angekommen in Torgau, bezogen wir den riesigen Clubraum des dortigen Ruderclubs und konnten als Highlight des Abends Burger genießen.
Da die Wettervorhersage für Sonnabend noch „besser“ aussah, beschlossen wir, die letzte und längste Etappe von knapp 60 km so früh wie möglich anzugehen. Um 8 Uhr morgens brachen wir auf und nach vielen Trinkpausen und zwei Landgängen kamen wir erschöpft, doch glücklich, beim Ruderclub Wittenberg an. Leider war es mit dem Ablegen noch nicht getan, denn wir mussten Boote abriggern, verladen und unsere Rückreise vorbereiten. Ein kleiner Lichtblick war dabei das Essen, das uns diesmal von selbst erreichte, denn die Lutherstadt verfügt über eine gute Infrastruktur in Sachen Lieferpizza.
Am nächsten Tag ging es dann wieder zurück nach Hause, wo dann flugs die Boote vom Schmutz befreit und wieder ruderklar gemacht wurden, bis dann die Teilnehmer abgeholt wurden, und von ihrer spannenden Woche berichten konnten.
Es war eine tolle Wanderfahrt mit vielen lustigen Erlebnissen, aber auch anstrengenden Phasen, was vor allem daran lag, dass nicht nur der lange Weg im Ruderboot zurückgelegt wurde, sondern auch das ganze Drum-herum wie Boote schleppen und Essen & Trinken kaufen erledigt werden musste. Wir sind glücklich, mit allen 16 am Ziel angekommen zu sein und sind begeistert von der Leistung jedes einzelnen, denn alle haben durchgehalten, nicht nur erfahrene Wanderfahrer, sondern auch die vielen Jugendlichen, die zum allerersten Mal dabei waren. Hier hat sich wieder einmal die tolle Gemeinschaft und der starke Zusammenhalt im RPRC bemerkbar gemacht: Auch wenn wir schon vorher als Mannschaft funktionierten, sind wir alle als großes Team zurückgekehrt und freuen uns, dass wir diese aufregenden Tage miteinander teilen durften.
Vielen Dank an alle Mitfahrer für die Bilder!
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